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Seid stets bereit,
jedem Rede und Antwort zu stehen,
der von euch Rechenschaft fordert
über die Hoffnung, die euch erfüllt.

1. Petrus 3,15April 2024

Aha, wir sollen also in der Lage sein, über unseren Glauben Auskunft
geben – wenn wir denn von interessierten Mitmenschen danach
gefragt werden.
Ich habe mich unwillkürlich der Selbstprüfung unterzogen: Könnte
ich verständlich und ohne frommdeutsch erzählen, an was ich glaube
und warum mir dieser Glaube so wichtig ist? Und könnte ich meinem
Gegenüber gegebenenfalls darlegen, warum es auch für ihn
gut wäre, Jesus in sein Leben hineinzulassen.
Vielleicht – vielleicht auch nicht. Ich weiß ehrlich gesagt nicht so
recht. Denn ich muss zugeben, dass ich über 30 Jahren Christ-sein
relativ selten nach meinem Glauben gefragt wurde. Woran könnte
das gelegen haben?
Zunächst muss ich mir eingestehen, dass ich offensichtlich keinen
besonders erlösten Eindruck auf meine Mitmenschen gemacht habe.
Dass der Glaube aus mir einen netteren und gelasseneren Menschen
gemacht hat, habe ich weitgehend für mich behalten. Auch war ich
immer sehr zurückhaltend, wenn es darum ging, von mir aus zu erzählen,
dass der Glaube an Jesus in meinem Leben so eine große
Rolle spielt. Deshalb wurde dann natürlich auch selten nachgefragt.
Warum war ich so zurückhaltend? Na ja, ich hatte weniger Angst
vor beruflichen oder andere Nachteile – eigentlich fürchtete ich
mich mehr oder weniger nur davor, wegen meines Glaubens lächerlich
gemacht zu werden.
Ich bin schon oft ausgelacht worden, weil ich so gewesen bin, wie
ich eben gewesen bin. Da wollte ich eben nicht noch einen
weiteren Grund zum Sich-lustig-machen liefern. Ja, das klingt alles
ziemlich unschön, aber so ist eben gewesen.
Ich denke, heute hätte ich diese Ängste nicht mehr, aber jetzt hat
sich ein anderes Problem aufgetan: In meinen Freundes- und Bekanntenkreis
tummeln sich inzwischen überwiegend Glaubensgeschwister.
Also fragt mich keiner nach meinem Glauben, weil – die
meisten glauben ja selber.
Ich habe mir schon überlegt, in welchen Verein ich eintreten sollte,
um echte Nicht-Christen kennen zu lernen (und nein – ein Sportverein
ist aus bestimmten Gründen keine Option).
Und da kommt jetzt das Jahresthema „Brückenbauen“ ins Spiel.
Vielleicht können wir gemeinsam überlegen, wie wir wieder mehr
Kontakte zu Außenstehende bekommen. Ich wäre jedenfalls für
Hinweise dankbar.

Jörg Fricke