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Prüft alles und behaltet das Gute.

1. Thessalonicher 5,21 Januar 2025

Am Ende seiner Briefe an die damaligen Gemeinden hatte der Apostel
Paulus die Gewohnheit, den Gläubigen in kurzen prägnanten
Sätzen Maxime mit auf den Weg zu geben, die sie für einen Alltag
im Glauben ausrüsten sollten. Eine solche kurze Aussage aus dem
letzten Kapitel des 1. Thessalonicher Briefes ist unsere diesjährige
Jahreslosung: „Prüfet alles und behaltet das Gute.“ Als Christen ist
für uns die Bibel Richtschnur für Lehre und Leben, wir wollen uns in
allem danach richten. Aber was tun wir mit den vielen Kenntnissen
unserer Zeit, die nicht aus der Bibel stammen? Wie gehen wir damit
um? Sollen wir sie als Gefahr oder als Bereicherung betrachten?
Ich denke, z.B. an die moderne Psychologie. Christen nehmen gegenüber
dieser Wissenschaft unterschiedliche Standpunkte ein.
Manche betonen, dass die Psychologie eine säkulare und humanistische
Wissenschaft ist, die manchmal zu ganz anderen Schlüssen
kommt als Christen von einer biblischen Ethik her. Sie warnen vor
dem Einfluss der Psychologie und sagen z.B.: Wenn alle nur nach
der Selbstverwirklichung streben, dann führt das zu einer narzisstischen
Gesellschaft. Andere Christen erzählen dagegen davon, dass
psychologische Beratung ihnen in einer Krisenzeit sehr geholfen
hat, dass sie davon stark profitiert haben. Sie ordnen die Beratung
nach ihrem biblischen Wertesystem ein und nehmen das mit, was
hilfreich und nützlich ist.
Ich glaube das ist genau das, was unsere Jahreslosung meint: Wir
sollen das, was wir hören nicht unkritisch übernehmen, sondern anhand
von biblischen Werten alles sorgfältig prüfen; aber wenn wir
diesen Prozess abgeschlossen haben, dann sollen wir das Gute behalten
und davon profitieren. Interessant, dass Paulus diesen Prozess
so positiv formuliert. Er schreibt nicht: „Prüft alles, und das
Schlechte lehnt ab!“ sondern: „Prüft alles, und das Gute behaltet!“
Wir dienen einen Gott, der es auf Gute und Böse regnen lässt.
Gott zeigt seine Liebe und Gnade gegenüber allen Menschen indem
er uns durch unsere Kultur, durch Bildung, durch schlaue und begabte
Menschen viel Gutes zukommen lässt. Von diesen guten Gaben
Gottes an alle Menschen sollen wir profitieren. Alles prüfen,
und was mit biblischen Werten vereinbar ist, das sollen wir behalten
und zum Guten einsetzen.
Im 1. Korintherbrief (3,21-23) macht Paulus eine erstaunliche Aussage;
er sagt den dortigen Christen: „Alles gehört euch: Es sei Paulus
oder Apollos oder Kephas oder die Welt, das Leben oder der
Tod, das Gegenwärtige oder das Zukünftige - alles gehört euch; ihr
aber gehört Christus an.“ In Christus zu sein, als Kinder Gottes
durch die Welt zu gehen bedeutet, dass uns alles gehört, die ganze
Welt im Grunde: Aller Segen, alle Möglichkeiten, die Gegenwart
und die Zukunft, denn nichts kann uns von der Liebe Gottes in
Christus trennen. Mit dieser großartigen Einstellung sollen Christen
durch das Leben gehen. Nicht in ständiger Angst, sondern im Glauben
an unseren großartigen Herrn, der König aller Könige und Herr
aller Herren ist. Nimm alle Geschenke, die Gott dir macht an, auch
wenn sie mal von Menschen stammen, die Christus (noch) nicht
kennen. In diesem Sinne wünsche ist euch ein gesegnetes neues Jahr!

Alan Gross