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Gott gebe dir vom Tau des Himmels
und vom Fett der Erde
und Korn und Wein die Fülle.

1.Mose 27,28Juni 2023

Ein Erntedankspruch im Juni? - Mögen manche denken. Aber auch
nach der Aussaat ist so ein Bibelspruch passend. Und wenn man ein
wenig tiefer gräbt, merkt man, dass dieser Vers etwas Zentrales
und Zeitloses bezeugt: Gott lässt uns seinen Segen zukommen, obwohl
wir ihn oft nicht verdient haben.
Die Situation, in der dieser Segensspruch ausgesprochen wird, ist
nämlich äußerst brisant: Jakob, der Betrüger, verkleidet sich als
Esau, seinen Bruder; er geht zu seinem altersschwachen, blinden
Vater Isaak und bittet ihn um den Segen, der eigentlich Esau gehört.
Isaak spricht dann tatsächlich diesen Segen über seinen listigen
Sohn Jakob aus. Darüber hinaus sagt er ihm zu, dass seine Brüder,
also auch Esau, und ganze Nationen ihm dienen sollen (V.29).
Am Ende empfing Jakob vom Gott seiner Väter tatsächlich reichen
Segen. Aber der Weg dahin war recht steinig. Was er an Lüge und
Betrug gesät hat, musste er bitterlich ernten. Der Betrüger wurde
vom eigenen Schwiegervater betrogen. Er musste 14 Jahre für seine
beiden Frauen schuften nur eine der beiden Frauen hat er gewollt
dann musste er weitere Jahre für seine Herden schuften,
und am Ende hat ihm sein Schwiegervater nichts gegönnt. Aber am
Ende war er doch ein gesegneter Mann, mit allem, was zur damaligen
Zeit zu einem gesegneten Leben gehörte: er hatte Herden und
Diener, zahlreiche Kinder, Ansehen, Freiheit.
Wir sind in unserem Land auch recht gesegnet. Seitdem sich manches
an unserem Klima hier in Mitteleuropa umgestellt hat, nehmen
wir aber vieles vielleicht nicht mehr als so selbstverständlich hin:
der „Tau des Himmels“ z.B., dass es regelmäßig und ausreichend
regnet, sodass unsere Felder und Bäume und Sträucher davon leben
und gedeihen können. Das ist Gnade Gottes! Auch das „Fett der Erde“
kann ausbleiben oder in ein Ungleichgewicht kommen, wenn
wir nicht schonend und weise mit unserem Land, mit unseren Böden
umgehen. Gott schenkt uns aber fähige Fachleute, die uns darauf
hinweisen und Wege zeigen, wie wir dieses „Fett der Erde“
erhalten und ausschöpfen können.
Auch mitten im Jahr, an der Schwelle zum Sommer ist es passend,
wenn wir es uns wieder ins Gedächtnis rufen, dass wir alle, auch
bei unserer Grundversorgung, von der Gnade und Fürsorge unseres
Schöpfers anhängig sind. Genauso wenig wie Jakob damals haben
wir Gottes Segen verdient. Aber wir erleben hier in Deutschland
eine reiche Fülle, sodass die meisten von uns wirkliche Not wohl nie
tatsächlich gekannt haben. Beten wir um Regen und Fruchtbarkeit
auch in diesem Jahr.
Unsere Gebete gelten in dieser Zeit aber Ländern wie Spanien, wo
schon längere Zeit Dürre herrscht, sodass die Wasserversorgung
teilweise bedroht ist, und Ländern wie Italien, wo zuerst Dürre,
dann wieder Überschwemmungen zum Problem werden. Bitten wir
um Gnade Gottes für diese Menschen, und dass die Menschen in ihrer
Not ihren Schöpfer und Retter nicht vergessen

Alan Gross