
Maleachi 3,20Dezember 2025
Es war lange still in Israel. Viele Jahrhunderte lang waren sie es
gewohnt, dass Gott durch die Propheten zu ihnen sprach: er sprach zu
den Urvätern, Abraham, Isaak und Jakob, offenbarte ihnen seinen
Willen und seine Verheißungen. Dann sprach er zu den Königen und
Propheten, offenbarte durch sie sein Wort. Wir haben bis heute die
genialen Psalmen Davids, die Sprüche Salomos und die
Prophetenbücher wie Jesaja oder Jeremia. Und dann wurde es 400
Jahre still in Israel, es gab keine weitere Offenbarung Gottes, keine
neuen heiligen Schriften. Und die letzten Worte, die durch den
Propheten Maleachi an sie gerichtet wurden, waren eher bedrohlich:
Er sprach vom kommenden Tag des Herrn: „Denn siehe, es kommt
der Tag, der brennen soll wie ein Ofen. Da werden alle Verächter
und Gottlosen Stroh sein, und der kommende Tag wird sie
anzünden“ (Maleachi 3,19). Wenn man von einem Freund oder
Familienangehörigen ein bedrohliches Wort hört, dann Jahre lang
nichts mehr, ist das keine angenehme Situation. Das ist die Situation
des Volkes damals, als Gott aufhörte, direkt mit ihnen zu sprechen.
Zum Glück war das aber nicht das aller letzte Wort, das das Volk
damals von Gott hörte. Direkt danach kommt unser Bibelwort für den
Monat Dezember, mit einem heilsamen „Aber“: „Aber, die ihr
meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit“.
Interessant, dass in beiden Fällen von Feuer die Rede ist. Als Gott
vom kommenden Gericht spricht, ist es ein Feuer, das die Gottlosen
verzehrt. Wenn er nun vom Segen über die Gottesfürchtigen spricht,
redet er von der Sonne. Sie ist auch ein großer Feuerball, aber ein
Feuerball, der dezent und kontrolliert seine Wärme verteilt, sodass
wir von ihrer Wärme profitieren, statt von ihr verzehrt und zerstört zu
werden. Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer, sagt die Bibel, aber
ein verzehrendes Feuer der Liebe und Gerechtigkeit gegenüber allen,
die ihn fürchten und lieben.
Eine weitere gute Nachricht gibt Maleachi weiter, bevor er sein
letztes Prophetenwort abschließt und damit die Offenbarung Gottes
im alten Bund: „Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe
der große und schreckliche Tag des Herrn kommt“ (Vers 23). Der
aller letzte Prophet des alten Bundes, der auch Prophet des neuen Bundes
ist, der Prophet des Übergangs: Johannes der Täufer, der von Jesus
sagt: „Er wird euch mit Heiligem Geist und mit Feuer taufen.“
Wenn wir Advent feiern, wissen wir, dass dieser, den Johannes angekündigt
hat, längst da war. Das feiern wir im Advent und zu Weihnachten.
Und das Überraschende: das Gericht, das hier von Gott angekündigt
wurde, das Feuer seines Zornes, das nimmt Jesus Christus auf sich
und stirbt für uns am Kreuz, damit wir durch den Glauben an Christus
von der Sonne der Gerechtigkeit Gottes in Jesus Christus erwärmt
werden dürfen. Jesus verwandelt Gericht in den Segen von Erlösung
und Gerechtigkeit, wenn wir unser Vertrauen auf ihn setzen.
In diesem Sinne: euch eine gesegnete Adventszeit!
Alan Gross